Die Lasertechnologie ermöglicht es, lichtdurchlässige Werkstoffe wie Glas und Kunststoffe, im Inneren durch Laserpunkte zu gravieren. Bei dem Gravierprozess bleiben die Oberflächen unbeschädigt. Die Lasergravur befindet sich im Werkstoff und ist somit vor allen Einflüssen geschützt. Mit dieser Technik lassen sich sowohl zwei- aber auch dreidimensionale Designs im Werkstoff sichtbar machen und realisieren.
Im Laserdiodenmodul wird durch ein NDYag-Kristall der Laserstrahl erzeugt. Dieser Strahl wird über Lichtleiter in den Laserkopf gelenkt. Im Laserkopf wird der Strahl durch mehrere Spiegel abgelenkt und tritt als konisches Lichtstrahlbündel aus dem Objektiv aus. Der konische Laserstrahl durchdringt die Glasoberfläche und wird unter Berechnung des Brechungsindexes im Inneren des Glases fokussiert. Es werden rechnerische Temperaturen um 20.000 ° C erreicht. Durch die kurze Pulsdauer von 3 – 4 Nanosekunden und die geringe Ausgangsleistung von ca. 1 Watt wird im Inneren des Glases eine molekulare Veränderung hervorgerufen. Es entsteht eine Kaverne (Hohlraum) von wenigen my Durchmessern. Von dieser Kaverne gehen sternförmige Risse aus. Diese Risse brechen das einfallende Licht und stellen damit einen mit bloßem Auge sichtbaren Punkt dar.
Durch die Ablenkung des Laserstrahls über Spiegel und die damit synchronisierte Verfahrbarkeit des Laserkopfes samt Objektiv in 3 Achsen, lässt sich im jeweiligen Glaskörper jede beliebige 3D-Struktur erzeugen. Zur Ansteuerung dient eine CAD-Datei. Diese CAD-Datei besteht aus einer Punktwolke und wird mittels spezieller Software aus beliebigen 3D Dateiformaten generiert.
Rotlaser bedeutet das ein Laserstrahl mit einer Wellenlänge von 1064 nm generiert wird. Grünlaser sind frequenzverdoppelt und haben eine Wellenlänge von 532 nm. Der Unterschied bei den beiden Lasertypen liegt in der Größe der Punkte. GRÜN-Laserpunkte sind deutlich kleiner als Rotlaser. Daraus resultiert für Grünlaser eine erheblich bessere Auflösung und höhere Punktanzahl. Kleinste Einzelheiten lassen sich nur per Grünlaser darstellen. Die Bearbeitungszeit bei Grünlaser ist allerdings auf Grund der höheren Punktanzahl auch länger. Bei filigranen Modellen ist der Qualitätsunterschied recht deutlich erkennbar.
Rotlaser hatten wir von 2000 - 2012 im Einsatz. Den ersten Grünen seit 2007.
Mittlerweile fertigen wir Innengravuren ausschliesslich mit 532 nm Grünlaser.
Die Geschwindigkeit gibt die maximale Punktanzahl an, die pro Sekunde theoretisch gelasert werden kann. Rückschlüsse auf die Gesamtbearbeitungsdauer lassen sich nur unter Einbeziehung der Verfahrwege errechnen. Die Verfahrwege des Laserkopfes können die effektive Geschwindigkeit, je nach Objekt, bis auf 5 % des errechneten Wertes drücken.
Verschiedene Glasblöcke und Flachgläser können miteinander verklebt werden, dies führt gegebenenfalls zu Ansätzen und zu leeren Flächen.
Bei spezielle Anfragen für große Scheiben oder Glasblöcke sprechen Sie uns bitte an, wir beraten Sie gerne.
Um größere Objekte zu lasern wird der Laserkopf in x und y-Richtung verfahren und die Lasergravur wird aus mehreren “Scanfeldern” zusammengesetzt. Die maximale Größe eines Scanfeldes beträgt ca. 50*50 mm. Bei Dateien die diese Maß überschreiten, setzen wir die Objekte aus Scanfeldern mit 20*20 mm zusammen. Die einzelnen Laserpunkte sind nicht rund, sondern in der Z-Achse (Tiefe) deutlich größer als in der X und Y-Achse (Länge und Breite). Daraus resultiert, dass die Punkte in der Mitte eines Scanfelds senkrecht zur Glasoberfläche positioniert sind. Die Punkte in den Randbereichen des Scanfeldes jedoch leicht schräg (siehe Skizze). Bei größeren Objekten sind die einzelnen Scanfelder, in Form eines Rasters, deutlich zu erkennen. Bei 2D-Dateien, z.B. Bildern oder flachen Schriftzügen läßt sich dieser Effekt durch “Vermischen” (Transition) erheblich reduzieren.