STRAHLVORGANG
Sandstrahlen müsste bei uns eigentlich Siliciumcarbit-Strahlen heißen.
Wenn wir mit Sand, schlimmstenfalls Quarz strahlen würden, entstehen giftige Stäube die Silikose (Bergmannslunge) auslösen können.
Glas wird mit Korund oder Siliciumcarbid bearbeitet. Die Ergebnisse sind identisch. Korund ist billiger als Siliziumcarbid,
aber nicht so hart und hat eine kürzere Standzeit.
Beim Strahlvorgang das Glas auf das Maschinenförderband gestellt und mit der Rückseite an die Rollenbahn gelehnt.
Bei der Programmierung werden neben den Parameter für die Intensität der Strahlung, die Höhe des zu bearbeitenden Glases eingegeben.
Die Länge, bzw. Anfang und Ende des Glases werden über Abstandssensoren erfasst. Damit kennt der Automat die Bearbeitungsfläche.
Das Glas fährt in die Maschine, stoppt und die auf einer Y-Achse montierte Strahlpistole startet (bekommt Luft) und fährt die Höhe des Glases ab.
Je nach Abstand der Pistole zum Glas wird damit eine Breite von ca. 50 mm mattiert.
Das Glas wird dann 40 mm (je nach Programmierung) weiter transportiert und die Pistole fährt nach unten bis zum Ende.
Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis der Endsensor anspricht.
Die Pistole selbst arbeitet nach dem Venturi Prinzip.
Das Luft – Siliciumgemisch wird aus einer Entfernung von ca. 100 mm mit 4 Bar auf das Glas geschleudert.
Bei Tiefenstrahlungen verringern wir die Entfernung, erhöhen den Druck, verlangsamen die Hubgeschwindigkeit der Pistole
und wiederholen den Durchlauf ggf., je nachdem wie viel Glas wir entfernen wollen.
Das Maschinengehäuse ist mit einer 6 KW Absaugturbine mit Filtersystem verbunden, wobei wir die Absaugleistung
den Einstellungen der zugeführten Druckluft anpassen, damit genug abgesaugt wird, dass kein Strahlstaub austritt
aber nicht zu hoch, damit wir nicht unzerriebenes Strahlmittel unnötigerweise im Abfallbehälter sammeln, sondern dieses
dem Kreislauf wieder zugeführt wird.
Mit einer exakten Einstellung macht es hier ökonomisch Sinn mit dem teureren Siliciumcarbid zu arbeiten,
weil es durch die höhere Standzeit mehrere Umläufe mitmacht, bevor es so klein ist, dass es im Staubbehälter landet.
Ein weiterer gewünschter Effekt ist, dass wenn wir mit 120er Korn strahlen, wir wirklich ein Gemisch aus 120er bis 220er Korn
im System haben, was zum einen durch die groben Körner ein schnelles und homogenes Strahlbild erzeugt und durch den Feinanteil eine weiche, glattere Oberfläche als reines grobes Korn erzeugt.
By the way: das zerriebene Strahlmittel incl. Glasabtrag (immerhin 15 Tonnen im Jahr) wird von einem Strahlmittelverarbeiter vollständig recycelt und kommt mit entsprechend feinerer Körnung wieder in den Handel.
Siehe hierzu: Nachhaltigkeit